Infolge eines Antrags in der Bürgerversammlung 2019 hat der Gemeinderat im Juli 2019 die Beauftragung der Erstellung eines Verkehrskonzeptes im Bereich der Schule und der Schulwege im oberen Icking beschlossen. Das Ergebnis wurde im Juli 20 der Verkehrsinitiative im Arbeitskreis Verkehr und im September 2020 dem Gemeinderat vorgestellt.
Das Konzept besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus der Verkehrsanalyse in dem Bereich und zum anderen aus der Netzkonzeption, die auf den aus der Analyse gewonnnen Erkenntnissen aufbaut. Die Analyse besteht im Wesentlichen aus Verkehrszählungen an verschiedenen Punkten. Daneben wurden jedoch auch Befragungen bei Schulen und Kindergarten durchgeführt zum Mobilitätsverhalten. Aufbauend auf den Ergebnissen der Befragung, Geschwindigkeitsmessung und Knotenpunktzählung wurde eine Netzkonzeption entwickelt. Grundidee und Ziel ist eine klare Strukturierung des Straßennetzes in Icking (strategische Netzplanung & Netzhierarchie s. Folie 16). Die Trennung der übergeordneten und nachgeordneten Achsen sollte durch eine klare Querschnittsgestaltung (s. Folie 17) verdeutlicht werden.
Das Schulzentrum wurde auf Grund der Vielzahl an Konfliktstellen gesondert betrachtet.
Einordnung der Ergebnisse
Das Konzept der Netzhierarchie hat Gemeinderat und Verkehrsinitiative grundsätzlich überzeugt. Mit diesem Ziel kann es gelingen, einen sicheren Fußgängerverkehr zu stärken. Es gibt damit auch eine Marschroute für Planungen und Investitionen. Auch bei der Priorisierung der Maßnahmen kann das Konzept helfen. Der Gemeinderat sieht eine Priorität auf dem Bau des Gehweges in der Ludwig-Dürr-Str.
Im unmittelbaren Schulumfeld scheint aktuell vorallem die Problemanalyse aus dem Konzept hilfreich. Die doch umfangreichen Planungsideen stoßen hier auch auf eine sehr klare Finanzierungsrealität in unserer Gemeinde. Auch ist hier einzubeziehen, dass sich die Problemlage auf sehr kurze Zeiträume (vor allem am Morgen) beschränkt. Trotzdem kann uns die Problemanalyse durchaus helfen, mit kleineren Eingriffen Ergebnisse zu erzielen.
Sachstand
Im Herbst 2020 wurde der Gehweg in der Ulrichstraße saniert. Dabei wurde der Straßenraum verschmälert und der Gehweg verbreitert.
Mit den Ergebnissen der Verkehrszählung und der Problemanalyse im Schulbereich ist es gelungen auch die Polizei von der Notwendigkeit von Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) im Schulbereich zu überzeugen. Im Sinne eines Probelaufs wurden im Jahr 2021 die zwei Zebrastreifen angelegt. Zunächst ohne sonstige bauliche Veränderungen da es sich um einen Probelauf handelte. Im Herbst 2022 hat die Polizei bestätigt, dass wir an den Zebrastreifen festhalten können. Erste bauliche Änderungen wurden vorgenommen. Es fehlt noch die Absenkung des Gehsteigs am Egartsteig im Bereich des Übergangs, die noch vorgenommen wird. Im Jahr 2022 wurde die Gehwegverbindung am Wenzberg zur B11 hergestellt. Damit ist eine wichtige Lücke an dem vielbefahrenen unteren Wenzberg geschlossen.
Wie geht es weiter mit den Gehwegüberlegungen an der Ludwig-Dürr-Str.?
Bei einem Umbau der Ludwig-Dürr-Str. muss auch die Straßenentwässerung geklärt werden. Teure Baumaßnahmen, ohne die Straße auch für die Zukunft „regenfest“ zu machen, wären nicht sehr weitsichtig. Bei den sehr großen Flächen geht so eine Planung nicht ohne die wasserrechtliche Zustimmung des Wasserwirtschaftsamtes. Da von der Frage der ganze obere Bereich von Icking betroffen ist, ist im Frühjahr 2022 nach Vorgesprächen mit dem Wasserwirtsschaftsamt ein Planer beauftragt worden, eine vom Wasserwirtschaftsamt mitgetragene Lösung zur Regenwasserbewirtschaftung zu erarbeiten. Die Ergebnisse erwarten wir mit Spannung.
Neben diesen Maßnahmen zielen weiter Projekte darauf ab, die Nutzung des ÖPNV zu stärken. Der Ausbau der Parkplätze am Wenzberg und die Erneuerung der Fahrradabstellanlagen am Bahnhof zählen zu diesen Maßnahmen. Dabei wurden nicht nur neue, verbesserte offene Stellplätze erstellt, sondern auch eine große Sammelschließanlage, da von Bürgern immer wieder der Vandalismus an der Abstellanlage und auch Fahrraddiebstähle von teuren Rädern beklagt wurden. Während die offenen Stellplätze auf eine deutlich bessere Nutzung hindeuten, wird die Sammelschließanlage noch nicht viel genützt.